Das Akany (18 Mächen) und das Atody (13 Jungen) sind Häuser für Kinder, die zu Hause nicht leben können aus Gründen wie Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung – oder die kein Zuhause haben.
Viele von ihnen haben früher auf der Straße gelebt, oft in oder neben Müllhalden, in denen sie weiterverkaufbare Kohlereste, Flaschen oder Essbares gesammelt haben.
Im Gegensatz zu den Bettelkindern, die wir mit dem Bus jeden Tag in Antsirabé abholen, haben die Kinderhauskinder keine Eltern, die sich um sie kümmern können, sie sind entweder nicht dazu in der Lage, verschwunden oder, sehr oft, verstorben. Alle Kinderhauskinder haben eine tragische Geschichte, aber wir kennen sie als fröhliche, aufgeschlossene und manchmal auch ziemlich eigensinnige Racker – ganz normale Kinder eben.
In der Obhut der Betreuer lernen sie genau das: normal zu sein, zu vertrauen und oft auch zum ersten Mal, zu spielen.
Sie gehen in die Schule und machen am Wochenende mit ihren Betreuern manchmal Ausflüge zum See oder in die Umgebung. Die Lernschwächeren bekommen Privatunterricht im Kinderhaus. Die, die noch Eltern haben, die sie sehen möchten, dürfen am Wochenende einen Tag nach Hause gehen.
Ihre Eltern oder Großeltern, so noch vorhanden, erhalten von uns Sozialhilfe und werden ab und zu zu Festen ins Kinderhaus eingeladen.
Tsiavahana, 17, wird bald Abitur machen und studieren, der kleinste, Ferdinand, ist erst drei Jahre alt.
Und hier das Akany, unser zweites Kinderhaus, heute sind Mädchen und Jungs getrennt, anders als zu Beginn, als es nur das Atody gab. Der Staat besteht auf der Trennung … spielen kann man ja weiterhin zusammen. Hier also das Akany, das „Nest“, dort wohnen die Mädchen. Oben gibt es zwei schöne Räume vor Volontäre, die Katharina und Njaka mit den Kindern angemalt haben.