In Madagaskar sieht man nur gesunde Kinder.
Das liegt daran, dass die kranken Kinder in den Hütten liegen – und oft vor sich hin sterben. Behandelt werden sie nicht, da kein Geld da ist, oder falsch, da es viel Geisterglaube und traditionelle Medizin gibt. Das hört sich romantisch an, ist aber oft leider tödlich, Blättertee und Ahnengebete helfen nicht so gut bei Malaria oder Typhus.
Le Pigeon Vert übernimmt die Kosten für den Transport kranker Kinder ins Krankenhaus nach Ejeda, falls nötig (oft werden die Kinder auch auf dem Gepäckträger des Fahrrads weite Strecken ins Krankenhaus gebracht), und die Behandlungskosten. Kein Kind muss an einer Blinddarmentzündung oder an Malaria sterben!
Damit die kranken Kinder überhaupt bemerkt werden, kontrollieren unsere „Gesundheits-Agenten“, einer in jedem der vier betreuten Dörfer, gemeinsam mit je einem Lehrer (der Autorität wegen) wöchentlich die Hütten und sehen nach, ob darin ein krankes Kind liegt, das Hilfe braucht.
Dr. Rinja und Dr. Noella, unsere Projekt-Chefs, die ohnehin beide Ärzte sind und am Krankenhaus wohnen, kümmern sich um alles weitere.
Wenn wir mit der Diagnostik oder Behandlung nicht weiterkommen, wird das Kind nach Toliara geschickt, in die nächste wirklich große Stadt. Noella organisiert den Transport (ein oder zwei Tagesreisen, je nach Straßenzustand) und die Unterkunft dort.
Prävention ist ebenfalls wichtig: Wir entwurmen die Kinder unserer vier Schulen alle paar Monate. Seitdem gibt es weit weniger Durchfallerkrankungen und Todesfälle. Um Impfungen, die vom Staat zwar kostenlos angeboten werden, die man aber selbst und auf eigene Kosten den weiten Weg von Toliara (Stichwort Kühlkette!) transportieren muss, kümmern wir uns ebenfalls.
2023 haben uns junge Zahnärzte besucht, um den Kindern das Zähneputzen zu zeigen, Zahnbürsten zu verteilen und auch Patienten zu behandeln. Alles gratis! Toll! Die meisten Madagassen haben nämlich mit 30 kaum mehr heile Zähne.
Außerdem wichtig ist der Zugang zu genügend und sauberem Wasser. Das Wasser-Omby, das Wasser-Rind mit seinem Wagen, bringt den Dörfern Wasser, das weit weg im weitgehend ausgetrockneten Fluss Linta ausgegraben werden muss.
Unsere Wundervolontärin Katharina hat 2023 Wasserfilter-Selbstbau in den Dörfern eingeführt.
In Ehinde bei der Schule „Grêvistes“ haben wir Ende 2023mit Hilfe der Schmitz-Stiftung einen Brunnen gebohrt: 60 m Tiefe und durch eine Felsplatte …