… gibt es nicht in Madagaskar. Bei Eva, der Schwester von Holy ind Hoby, unseren Schuldirektorinnen, sammeln sich aber schon immer viele bedürftige Menschen aus der Stadt. Sie ist Künstlerin und selbst nicht reich, hilft aber, wo sie kann. Wir haben Straßenkinder an der Schule, die mit dem Straßenkinderbus von uns abgeholt werden. Damit sie nicht betteln müssen, zahlen wir ihren Eltern eine Art Sozialhilfe, und da es in den Ferien kein Schulessen gibt, holen die Eltern dieser Kinder und die der anderen Patenkinder in der Schule jede Woche Vorräte ab. Wir reparieren auch ihre Hütten oder Unterstände, verteilen warme Kleider und Decken, manchmal sogar Dinge wie Löffel oder Töpfe, denn es fehlt an allem.
Nachdem wir der Schule unser Cyclo-Pousse, die Fahrradriksha, damals bei unserer Ausreise vererbst hatten, gibt es außerdem ein neues System:
Wir vermieten Cyclo-Pousses an Fahrer, aber billiger als die normalen Vermieter es tun. Die Fahrer, die sie mieten dürfen, werden ausgesucht, einer hat z.B. eine blinde Frau …
Das, was wir mit dem bisschen Miete verdienen, fließt ins Sozialhilfe-Projekt.
Damit helfen Hoby und Eva mittellosen Familien, oft sind es alleinerziehende Mütter oder sehr alte Frauen, um die sich niemand mehr kümmert.
Die Kinder gehen nicht immer bei uns zur Schule, da zu weit, wir helfen ihnen mit Schulmaterial und Nahrungsmitteln oder Gesundheitsversorgung. Im Grunde könnte man sagen, wir sind das Sozialamt. Manchmal gelingt es, die Frauen mit einem Gemüsestand o.ä. auszustatten und selbstständig zu machen.
Inzwischen gibt es drei Cyclo-Pousses, die für uns fahren, angeschafft von Spendern. Ein Cyclopousse kostet um die 350 Euro, wer möchte, kann uns sagen, was wir drauf malen oder schreiben sollen.