Wir haben Gold, Meerschweinchen und Kohle.

Wir sind stolz! Im Prüfungszentrum, in dem unsere Schüler geprüft wurden, sind unter 10.000 Geprüften der neunten Klassen die ersten vier Plätze an Schüler von Les Pigeons gegangen. Unter den Ersten ist auch Tsiavahana aus dem Kinderhaus. Da soll noch einer sagen, unsere Schüler kämen nur wegen des Essens und würden nichts lernen! Auch die anderne Drittklässler sind glücklich examiniert, selbst unsere Wackelkandidaten haben es mit der geduldigen Nachhilfelehrerin Joséa und viel Fleiß geschafft.

Auch die jüngeren haben ihre Jahrsabschlussprüfungen bestanden, und es gab zum feierlichen Zeugnis Belohnungen …

Und wir haben zwei Schul-Meerschweinchen gespendet bekommen. Eine seltsame und sehr begrüßenswerte Spende.

Außerdem gab es Pakete! Allerdings ist es eigentlich zu teuer, diese Dinge zu schicken, bitte keine Kleider mehr spenden – und trotzdem tausend Dank an die Bonner „Sternchenklasse“!

Nun sind Ferien: eine Gelegenheit, einmal alle Klassen vorzustellen. Viel Spaß beim Patenkindersuhen!

Im Taubenschlag geht es auch weiter, noch mehr Bäume sind gepflanzt worden und Rasen angelegt. Zwar wollen wir einen Wald, keinen Rasen, aber es staubt sosehr, dass wir vorübergehend diesen Rasen brauchen, ehe sich andere Wildpflanzen ausbreiten können, Auch die Regenrinne, die zu unserem 1000l-Kanister führt, ist endlich da, sehr wichtig bei den immer intensiveren Dürren, in denen die Brunnen regelmäßig trockne fallen.

Es wachsen allerdings nicht nur die Bäume, sondern auch die Kinder. Vielen sind die Schuluniformen zu klein. Wie diese Kinder wachsen! Manche erkennt man nach zwei Jahren kaum wieder. Auch die Rucksäcke, schon gebraucht auf dem Markt gekauft, sehen abenteuerlich aus … Danke an alle, die beim Finanzieren von Ersatz bereits geholfen haben!

Das Kinderhaus hat übrigens auch Geburtstag gefeiert, einjährigen. Und einen Schüler des Jahres bestimmt – Tafita, der sich von allen am meisten verändert hat, vom Straßenkind zum Musterschüler. Naja, wir hoffen, nicht zu musterhaft … Was für ein Jahr er hinter sich hat! Gestorbene Großmutter, vom Präsidenten mit allen anderen Bettlern aus der Stadt geworfen, wiedergefundene Mutter, die er nie kannte, plötzlich ein Bruder, leider ist die Mutter aber gewalttätig, Abhängen mit einer gefährlichen Jugendclique, und dann doch wieder zu uns, samt Bruder .. Nun ist er Klassenbester. WOW. Der Anzug war ein Geschenk der Betreuer. Madagassische Kinder freuen sich über Anzüge. Ich hoffe, er klettert, ohne Anzug, weiter auf Bäume.

Und da wir nun Ferien haben und das Südprojekt NOCH nicht anläuft – der Konvoy ist aber schon gepackt – machen wir ein bisschen Kohle. Kohle kann man immer brauchen. In Madagskar bedeutet es, dass man den restlichen Regenwald, nun, sagen wir: entfernt, und ihn zu Kohle verarbeitet, wenn man nichts zu beißen hat, z.B. durch Covid, dann ist das eine Möglichkeit, etwas zu verdienen. Sonst aber natürlich auch. Wir möchten für Schule und Kinderhaus keine Wälder sterben sehen und organisieren einen Workshop, mit echtem Professor!, um Leute anzulernen, Kohle aus organischen Abfällen herzustellen. Die Eltern unserer Bettelkinder könnten vielleicht hier Jobs von uns bekommen … Natürlich ist auch die Herstellung von Bio-Kohle nicht CO2-frei, und es wäre schöner, wir könnten alle solar kochen. Aber die existierenden Solarkocher reichen für die Menge der Kinder nicht aus, wir nutzen sie nur zusätzlich. Also besser Abfall-Kohle, als gar kein Wald … Und hoffentlich Arbeitsplätze für unsere Bettelfamilien. Das wäre gut, denn Fifalinas Mutter hat Hoby neulich nach einem Übergriff ihres Mannes stark blutend zum Arzt gebracht, und viele andere Familien sind aus ihren notdürftigen Behausungen geworfen worden, da die Vermieter der „Häuser“ sahen, dass es ihnen nicht mehr ganz so schlecht geht und neidisch geworden waren. Hoby hat ihnen neue Bleiben bei netteren Leuten gesucht … Ich habe sofort gefragt, ob es nicht besser wäre, das Helfen bleiben zu lassen, wenn man damit Neid auslöst und schadet, es kam aber vom Team in Mada an eindeutiges Nein, bitte weitermachen. Jetzt wissen sie wenigstens, was für Menschen die Vermieter dieser Löcher waren, und sind von dort weg. Und ab September holt der Schulbus die Bettelkinder ab, das wird ein Fest!