Le Pigeonnier

… est finit! Das Taubenhaus ist fertig! Und der Babywald gepflanzt. Er wird in der Dürre fleißig gewässert …

Und die Bibliothek hat endlich Glastüren, so dass man alle neuen Bücher gut sehen kann und sie geschützt sind vor dem alles fressenden roten Madagaskar-Staub. Ich finde, die Bücher sehen glücklich aus.

Unser Rasen ist leider hinüber, 340 Kinderfüße sind auf die Dauer zu viel, und wir haben eingesehen, dass wir den Hof doch pflastern müssen. So tragen die Kinder den roten Staub nicht mehr ständig in die Klassenzimmer. Also werden dunkle Steine besorgt, die man an der Straße von Tana bekommt, die sich an einem Fluss entlangwindet. Dort sitzen die Steinfischer, die unten die Steine fangen und sie oben verkaufen … Noch ist der Hof nicht ganz fertig.

Und die Kinder sind ja alle wieder in der Schule. Am Eingang wird die Temperatur geprüft (mit einem Gerät, dass alle Madagssen verwenden, das aber nur in Innenräumen funktioniert, bei Philipp haben sie bei einer Straßenkontrolle einmal festgestellt, dass er eine Temperatur von 23 Grad hat und eigentlich klinisch tot ist, haben ich aber fröhlich durchgewinkt). Es wird immer kälter, in der Pause gibt es heißen Zitronentee aus Zitronensaft wegen des Vitamin Cs. Bald sind Prüfungen. Die Nachhilfekurse laufen mit zwei Nachhilfelehrerinnen auf Hochtouren. Wir bangen mit den Kindern, die es vielleicht nicht schaffen, all jene, die so mühevoll zu spät in ihrem Leben zur Schule gekommen sind und sich nun so viel Mühe geben … Andere Schulen liegen in einem Wettbewerb um die besten Klassendurchschnitte. Wir machen da nicht mit. Für uns ist wichtig, dass die Kinder schreiben und lesen lernen und glücklich sind. Aber natürlich fördern wir auch die, die begabt sind, immerhin haben wir dieses Jahr die ersten drei Abiturienten. Manchmal ist der Spaghat zwischen integrativer Schule, Kindergarten und Gymnasium nicht leicht.

Und auch die Küche läuft wieder auf Hochtouren. Die Mittagessensversammlungen sind so fröhlich und laut wie vor dem Lock Down … Und nun stehen die Prüfungen an, plötzlicher als gedacht, denn auf einmal beginnen die Sommerferien nach Präsidentenbeschluss früher und Enden schon am 1. September. Also wird gelern, gelernt, gelernt, und dann geht es zur offiziellen Prüfung. Hier die Fünftklässler bei der Prüfungsbelehrung (da hätte ich auch geschlafen) und der Verteilung der Unterlagen, zwischendurch wird noch ein bisschen gebetet. Wir bangen mit – werden es die „faibles“, die schwachen Schüler, schaffen, in die Joséa so viel Wundernachhilfezeit investiert hat?

Unsere Bettelfamilien aus Antsirabé haben jetzt alle ihre „Einbauküchen“: Eine Runde bunte Schüsseln und Eimer, Töpfe und Tassen aus Extraspenden an den Verein – DANKE! Sie müssen nun zum Kochen nichts mehr irgendwo ausleihen. Und sogar jeder in der Familie hat jetzt einen Löffel! Alle haben ihre besten Sachen an, um die Dinge würdevoll in Empfang zu nehmen..

In der Schule sind in letzter Zeit einige Pakete und Päckchen angekommen. Das ist toll!