Schicke Modells und ein Waldkindergarten

Es tut sich was. Nachdem Nickaya hier sehr erstaunt vom Prinzip Kinder-spielen-in-der-Natur war und begeistert im Waldkindergarten auf Bäume geklettert ist, erreichen mich ganz kommentarlos Photos von den Kindergartenzwergen aus Talata – auf Bäumen! Am See wachsen (noch) ein paar, man muss schon gut stapeln, um alle Kinder in die wenigen Bäume zu kriegen. Aber sie haben Spaß!

Außerdem haben wir endlich unsren Etsy-Shop eröffnet. Handbestickt, handgenäht, (zu)fußgereist! Na ja, oder teilweise, denn alles musste ja ins Flugzeug getragen werden.

In Deutschland wurde fleißig durch den Wald geklettert und gemodellt, in Madagaskar natürlich auch. Hier ist der Shop – alle Einnahmen gehen an den Verein. Nicht zu übersehen: Das Shirt mit der Seifenblasen machenden Taube gibt´s auch in XL, in Willy-Größe! Wo die Deutschen doch alle so riesig sind.

Auch im Süden ist eine Menge los. Katharina war da und hat Noella kennengelernt, die neuerdings bei uns mitarbeitet im Team PigeonVert, dem Team für den Süden. Bisher waren das vor allem Rinja (Noellas Mann, der Arzt am Krankenhaus in Ejeda ist), Nary und Vizedirektoirn Hoby, aber Hoby und Nary haben jetzt ein Baby, das will nicht so gerne in den Süden bei all dem Staub … Noella ist sehr patent, spricht Englisch und Französisch und schickt fleißig Bilder. Nach dem Tod eines Kindes in der Schule „Chasseurs“, 8 Jahre alt, Malaria – sehr vermeidbar, es war einfach kein Geld für die Behandlung da, oder überhaupt den Transport – beschließen wir ein Notfallsystem: Ab jetzt sollen Rinja und Noelle in den Dörfern verbreiten, dass alle, die ein krankes Kind haben, es in einen Omby (Rinder)-Wagen setzen sollen und nach Ejeda zur Klinik fahren, drei Stunden sind das. Das Omby-Taxi und die Behandlung plus die Rückfahrt bezahlt Noella bei Ankunft, wir überweisen ihr aus dem Gesundheits-Fond das Geld zurück. Ein Hoch auf die Gesundheitspaten! Zwei Tage später die erste Mail: ein kleines Mädchen mit Typhus ist da, Manaitra, und wird geheilt. Es funktioniert! Wir sind glücklich. (übrigens hat sie noch keinen Schulpaten) Hier eine Bildergeschichte:

Und Katharina, die Wunder-Voluntärin, war im Süden und hat gespielt, gespielt, mitgebrachte Orangen verteilt, die sie zusammen mit Martin, dem Wunder-Chauffeur, mitgebracht hatte, gespielt, Wasserfilter gebaut, gespielt, mitgebrachte Patenbriefe verteilt, gespielt, den Lehrern Essen austeilen geholfen, gespielt, schnell mal eine Kinderschutz-Policy gebastelt, erklärt und unterschreiben lassen, die wir dringend für einen Stiftungsantrag brauchen, die aber auch sonst sehr gut ist, gespielt, mit Noella zusammen augenkranke Kinder angeguckt, die wir ins Krankenhaus schicken, gespielt, Listen mit fehlenden Dingen gemacht (Schulbänke. Dach kaputt. Ganze Schule kaputt …) und kehrt verstaubt, aber offenbar glücklich, nach Talata zurück.

In Talata gibt es etws Kunst, denn aus Deutschland ist ein Buch mit moderner Kunst für Kinder angekommen. Ex- und Impressionismus, erstaunlich!

Im Atody und Akany geht es lustig zu wie immer, ein Mitbringselpaket wird ausgepackt … Im Akany haben wir Zuwachs: Nirirsoa und Claudine sind zu uns gekommen, obwohl wir eigentlich voll sind, sie sind ein Notfall und haben eine ziemlich schlimme und brutale Geschichte zu Hause hinter sich. Aber jetzt sind sie bei uns sicher.