Abschiedsfest in der Schule – Veloma!

Alles wird ein letztes Mal getan, Frühstück, Weg in die Stadt, wo wir die Räder holen, die wir gestern im Dunkeln bei Martine gelassen hatten … Nick geht währenddessen in die Kirche neben dem Hotel, die nie fertig gebaut werden kann, weil sie jeden Tag von morgens bis abends singen, statt zu bauen (leider habe ich davon noch keine Bilder, schade!), Lintje darf im Hotelgarten lesen. Und wir gehen zum letzten Mal Bettler füttern, zum letzten Mal mit Bankautomaten kämpfen, die ungerne Geld rausgeben.

Und in Talata dann das große Abschiedsfest, alle Patenkinder und Lehrer sind da, und es wird gesungen, musiziert, die Papier-Tischdecke zusammen bemalt, Chips gegessen, mit riesigen Bottichen voller Saft herumgegangen und getanzt, getanzt, getanzt: in Reihen, in Linien, traditionell, freestyle, allein, und jeder erfindet schnell etwas, was die anderen mitmachen. Madagassen brauchen keinen Alkohol, um zu tanzen, sie sind einfach sowieso immer cool, und alle Kinder sind mit auf der Tanzfläche, natürlich, die Kleinsten sind die Lässigsten, der Rhythmus liegt im Blut. Plötzlich werden Lintje, Lion und Nick hochgehoben und schweben irgendwo über mir, und vor lauter Abschiedsübermut gibt leider der Photoapparat seinen Geist auf bzw. knipst nur noch Geister: Alle sind unscharf und sehen sehr nach Jenseits aus. Man möge uns also die vielen seltsam belichteten Bilder verzeihen. Vielleicht sind wir ja alle schon im Jenseits, Madagaskar ist die Insel der herumspukenden Ahnen, warum also nicht.

Und zum Abschied gibt es noch zwei Namen auf dem Patenzaun und Reklamephotos für Martines Hemden mit der Taube, die Seifenblasen macht … Morgen gehen wir im Kinderhaus noch Auf Wiedersehen sagen, für den Rest ist jetzt erst mal Schluss.