Bei uns feiert die Taube nicht nur Pfingsten, sondern auch schon Ostern. Und so rennen die Patenkinder aufs Gelände des Pigeonniers, des Taubenhauses oder Obenstufengebäudes, zur „Ostereier-Jagd“, la „chasse“. Sie suchen in Gruppen, einige auch beim Atody oder beim Pigeon, voilà – Ostern ist soooo toll:
In Antsirabé ist wie jedes Jahr riesengroßer Osterjahrmarkt, das halbe Land ist gefühlt da. Die Kinderhauskinder dürfen hin, einige sind zum ersten Mal dabei. Handgedrehte Karussells und Riesenräder quietschen mit den aus fünf Lautsprechern dröhnenden unterschiedlichen madagassischen Schlagern umdie Wette … Und rutschen darf man auch, Spielplätze gibt es ja sonst kaum.
Und den klassischen Osterspaziergang, obgleich ohne Goethe, gibt es auch mit dem Kinderhaus … an Lac Andraikiba, den See, Bilder leider mit Handy …
Und vor Ostern gab es natürlich den Schulgroßputz und ganz normalen Unterricht und die Osterprüfungen …
Und endlich sind die Bücher da. Nie zuvor hatte jedes Kind ein Schulbuch. Die Hälfte der Bücher hängt noch auf dem Schiff im Container fest, aber viele sind auch schon da. Endlich nicht mehr alles abschreiben, sondern einfach ein Buch benutzen! So lange haben wir daran getippt, verbessert, gedruckt, riesige Kartons zur Post gebracht … Jetzt endlich ist es soweit.
Vor allem aber sind Fidy und Sarah nach einem zweiten Besuch bei ihrer Familie – bei dem es auch neue Kleider für alle gab – aus Antsirabe jetzt bei uns angekommen, sie kommen jeden Tag mit dem Straßenkinderbus. Sie haben Einzelunterricht zusammen mit Sedera, der den sowieso hat, weil er ein bisschen anders ist als andere Kinder. Die Mutter arbeitet jetzt bei uns und macht Recyclingkohle. Den Osterausflug der Schule ins Grüne haben die beiden Geschwister gleich mitgemacht und sich gewundert, dass unsere Schüler auf Bäume klettern nicht nur dürfen, sondern sollen.
Ja, der Osterausflug der Schule! So sah das aus: