Auch die Raupe Nimmersatt, die wir gebaut haben, muss sich nach all dem Essen die Zähne putzen – genauso wie die 50 Kindergartenkinder. Jeden Tag zweimal. Sie sind begeistert bei der Sache. Die meisten Madagassen haben durch mangelnde Zahnhygiene und Mangelerscheinungen mit 30 quasi keine Zähne mehr (naja, sie sterben ja auch mit 40 … ). Das wird bei unseren Kindern hoffentlich nicht so sein! Calcium gibt es mit der gesunden Pause, Zahnbürsten von der Schule.
Il faut brosser les dents! C´est une chose très important ici à Madagascar car la pluspart des gens a des dents horrible. Ou pas des dents du tout. Chez Les Pigeons, les plus petits developpent l´habitude de brosser 2 fois par jour avec les maîtresses … bravo!
Die Raupe Nimmersatt ist wahrscheinlich das einzige Bilderbuch, das ich (fast) komplett auf malagasy vorlesen kann, denn alles, was vorkommt, ist „sie hat großen Hunder“ und „sie hat immer noch großen Hunger“ – und das ist ja genau das, was man hier auf den Straßen von den Bettelkindern ständig hört, es ist quasi die Essenz allen madagassischen Seins: Wir haben Hunger. Schade eigentlich, dass die Madagassen nie wirklich SO viel zu essen bekommen, dass es zur Metamorphose reicht und all diese abgerissenen, staubigen Menschen sich einfach in Schmetterlinge verwandeln – aber HALT! Genau das ist es vielleicht, was wir mit der Schule hier tun? Wir machen die Kinder bunter, flatteriger, froher? Schmetterling heißt übrigens Lulu. Ich finde das sehr hübsch.
La chenille qui a toujours faim – le seul livre je peux lire entierement en malagasy, pour il ne faut que dire rien que „elle a faim“ et „elle a encore faim“ – et c´est extactement que j´écoute dans la rue toute la journée des enfans mendiantes. Un symbol pour ce pays … mais attention, les enfants chez NOUS sont en train de changer en papillons, multicoloré et heureux!
Und dann spreche ich mit den Größeren über die Meere. Die wenigsten waren jemals dort. Ein Wal? Hm, ja, das ist so ein Fisch eben. Wie groß? Hm. Mittelgroß? Wo lebt der? Keine Ahnung … Wir müssen dringend den großen Saal zum Kinosaal umfunktionieren, um bald eine Menge bildender Filme wie „Findet Nemo“ zu gucken. Den wir wissen jetzt, dass man in Walen Plastikmülll und sogar Fahrräder finden kann, wenn man die kaputten am Strand aufschneidet, und dass es im Meer etwas gibt, das Plankton heißt, komisch aussieht und irgendwas mit einem Schmuckstück namens Nahrungskette zu tun hat. Und das dem irgendwie die Versauerung nicht gefällt. Und das Schildkröten Plastiktüten fressen, das aber irgenwie nicht sollen. Nun, wir werden das noch vertiefen …
Et on parle des oceans maintenants. Une ballaine? C´ést quoi, exactement? Un poisson? Et apart des poisson, dans la mer il y a des …. des …. hm … sirènes! O la la. Personne ici a vu la mer. Pour ca, on va dessiner notre propre mer sur les murs du grand salle. Avec des coueleur, prochaine semaine.
Und dann müssen wir weiter „spielen lernen“. Ich stelle fest, dass eines der Probleme die erzwungene Zweisprachigkeit im Kindergarten ist, und wir sprechen darüber, dass die Kinder bitte erstmal die Farben in ihrer eigenen Sprache begreifen sollen (seeeeehr schwierig), ehe sie das auf französisch tun. Lernpsychologisch ist das ja hintertiefstes Mittelalter hier. Abwechselnde Farbreihen stecken blau-rot-blau-rot geht auch nicht, die Kinder sind (auch noch mit 6 Jahren) so begeistert davon, dass man bunte Stöpsel in die Steckplatte stecken kann, da gibt es kein Halten, also wirld durcheinander fürs erste. Als ich der 3. Klasse Memory beibringe, kloppen sie sich fast darum, wer die Karten umdrehen darf, und auch die Großen sind fasziniert. Ein Glück, denn die Regenzeit hat uns in ihren Klauen, und draußen ist nix mit Pause. Drinnen regnet es durch, zum Glück nur hie und da. In der Küche allerdings ist der Rauchfang so undicht, dass kleine Wasserfälle hinabstürzen und in großen Töpfen aufgefangen werden müssen …. Inzwischen laufen die Reparaturarbeiten. Außerdem ist unser Bliztableiter im Bau. Blitze hier sind nämlich ziemlich fies, sie erschlagen dauernd Leute, aber Blitzableiter sind zu teuer, sowas hat niemand. Die elektrischen Oberleitungen leiten fröhlich alle Blitze von den Hügeln hinab in die Täler und in das jeweilig „letzte“ Haus. Frankie, unser Tischlerlehrer, hat vorletzte Woche seine Cousine und zwei zehnjährige Nichten daher beerdigt. Ein paar Häuser weiter hat der Blitz letztes Jahr vier Kinder erschlagen, in einer anderen Schule vor einem Jahr sechs Kinder. Das nimmt man so hin. Wir nicht!
Et on continue à „apprendre de jouer“. Memory – une toute nouvelle chose. Alros, on joue pendant la pluie tombe et tombe et tombe au dehors. Et on est en train de construir un parafoudre, car au ce temps la le foudre est horriblement dangereux ici …