Weihnachten – was für ein Fest! Nach dem „Picknick“ in jeder Klasse wurde unsere selbstgebaute Bühne von 320 Kinderfüßen betanzt, es wurde gesungen und rezitiert für Eltern und Lehrer, und am Ende kam der Weihnachtsmann und verteilte die Päckchen, die wir in Deutschland in so vielen unendlichen Nächten verpackt haben. 320 Schüler haben ein Weihnachtsgeschenk bekommen, sonst hätten sie an Weihnachten nicht bekommen, gar nichts. Am Abend gab es Carabet von den Lehrern im großen Saal, für Erwachsene. Vom Eintrittsgeld möchten die Lehrer eine Bildungsreise finanzieren.
Im Kinderhaus wurde am 24. noch einmal richtig gefeiert. Viele Kinder haben über die Feiertage ihre Verwandten besucht. Zum Glück sind sie alle heil und gesund wiedergekommen. Und am Neujahrstag stand dann ein Besuch auf dem Weihnachts-Jahrmarkt in Antsirabé auf dem Programm.
Und unser Weihnachtsengelchen Fenosoa, zwei einhalb, ist nun ins Kinderhaus gezogen. Die Trennung von der Großmutter war schwer, aber allmählich haben die Betreuer einen Zugang zu ihr gefunden, und jetzt spielt sie mit den anderen und lacht auch mal. An den Wochenenden sieht sie ihre Großmutter, die ja alles ist, was sie an Familie hat. Alle Kinderhauskinder lieben die Kleine. So ein kleines Kind ist arbeitsintensiv, und gleichzeitig ist eine unserer Betreuerinnen gegangen, Mme Odette, es war ihr einfach zu viel mit den Kindern und sie war ständig erschöpft. Nathalie, noch bekannt aus dem Pausenverkauf und der Küche, wird sie ersetzen.
Mini-Fenosoa noch bei Oma, mit fürs Photo geliehenem Pulli, da sie keine richtigen eigenen Kleider hatte … und im Kinderhaus, noch schüchtern Mini-Fenosoa in Legoland … und in der Schule im Saal, herausgeputzt für den ersten Tag im Kindergarten Tsiavahana mit Mini-Fenosoa auf dem Riesenrad Tafita und Heriniaina auf dem Riesenrad Nathalie ersetzt Mme Odette ab Februar im Kinderhaus – gibt es dann auch immer Lollies? Heriniaina, Tafita, Tsiavahana und Mini- Fenosoa
Auch Joséa hat ihre Arbeit als Nachhilfelehrerin vor einiger Zeit aufgenommen, sie arbeitet mit den schwächeren Kindern, lacht mit ihnen und erklärt geduldig. Das Ergebnis: Alle extrem schwachen Schüler lagen beim Examen vor Weihnachten im Mittelfeld. Chapeau, Joséa! Die Bilder sind leider alle sehr klein, ich weiß nicht, was da los war …
Außerdem gab es an Neujahr für alle Familien im Patenprogram das traditionelle Neujahrs-Carepaket. Arbeitgeber schenken ihren Angestellten zu Neujahr einen Sack Reis, die Kinder bekamen alle eine wunderschöne Plastiktüte (wertvoll! Bis zu fünf Jahren weiterbenutzt!) voller Vorräte, wie immer wichtig, Calcium, Vitamine, Proteine, also Eiernudeln, Joghurt, Früchte.
Auch unsere Straßenkinder im Straßenkinderprojekt – und wir finden immer mehr Paten für neue Kinder – sind an Weihnachten besucht worden, haben Päckchen und Neujahrsvorräte bekommen und durften auf den Jahrmarkt gehen. Ein großer Spaß im handbetriebenene Riesenrad und den handgeschobenen „Elektro“-Autos und auf der aufgepusteten Riesenrutsche – in einem Land, in dem es keine Spielplätze gibt, ist eine Rutsche ohnehin ein Weltwunder. Die Straßenkinder haben alle Bilderbriefe für ihre Paten gemalt, und auch unser inzwischen gut eingestellter kleiner Epileptiker, dessen Familie so lange aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen war auf Grund seiner Erkrankung, hat in der extrem ärmlichen Behausung zum ersten Mal Weihnachten gefeiert, mit, juchhu, gelbem Spielauto.
Wir danken allen, die dieses Weihnachtfest möglich gemacht haben! Und auf geht´s mit Volldampf ins Jahr 2021. Wir haben viel vor.