Ejeda – Pleiten, Pech und platte Reifen

Wir sind zurück in Internet-Reichweite in Ranohira – und es gibt fließendes Wasser! Sogar warmes! Und Strom! Wir sind beinahe entsetzt. Die Reise war schön abenteuerlich, aber Abenteuer sind ja bekanntlich erst hinterher schön. Der Reifen war hinterher auch schöner, also, nachdem er gewechselt war, und tatsächlich haben wir das Auto, das übrigens der Galopper heißt und genauso über die metertiefen Spurrillen hopst, mit dem Klappspaten ausgegraben.

Und dann sind wir im Hotel angekommen, uff. Das Wasser aus dem Omby-Wagen wird umgefüllt in den Tank, den wir dem Dorf schenken (es gibt Tanks für zwei Dörfer), und los geht es zur Pflanzaktion …

Von nun an begleitet uns Wolfgang, so heißt der Staub, der überall und immer da ist, eigentlich heißt er Vuvka, aber durch einen Hörfehler wurde er umbenannt. Lion hat eine neue Sorte Schuhe erfunden, die Wolfgangletten, und genauso sehen sie aus. Wenn man uns schüttelt, staubt es meilenweit. Bei der Schule „Patience“ stoßen wir auf eine militante Großmutter, die uns herumkommandierte, aber wir und die Kinder haben sie besiegt. Es musste viel Holz für einen Zaun her, damit die Akus (die Hühner) und die Umbis (die Kühe) das Gemüse nicht gleich wieder aufessen. (ja, ich schreibe das jetzt falsch, damit die Nichtmadagassen es lesen können), zum Glück gibt es ja immer einen vertrockneten Wald um die Ecke.

In der zweiten Schule habn wir schon mehr Erfahrung mit dem Pflanzen. Und wir müssen ganz viel Ball spielen.

Danach klauen wir uns vier Kinder, um die erste Filmszene zu drehen, die eigentlich die letzte ist: Die Dahalo-Szene, die Szene mit den Räubern am Fluss. Sehr viel Fluss ist nicht da, der Linta ist fast komplett ausgetrocknet, in einzelnen Pfützen waschen die Leute Wäsche, noch ein Monat, dann werden sie nach dem Wasser graben müssen.