Filmen heißt – ein ganzes Dorf füttern und zum Schweigen bringen

Es ist gar nicht so einfach, einen Film zu drehen, wenn die komplette Dorfgemeinschaft zusammengekommen ist, um zuzugucken, UND essen möchte. Erstens ist es immer laut, zweitens ist es nie leise, und drittens ist meistens Lärm. Außerdem laufen natürlich immer die interessasten Gestalten durchs Bild, was schön ist, aber nicht immer passt, es würde uns inzwischen nicht mehr wundern, wenn plötzlich ein Dinosaurier, der Papast oder der madagassische Präsident auftauchen und sich auf die Kamera setzen würden. Am zweiten Tag der Filmerei in Ejeda wird außerdem Nick krank und fällt quasi beim Dreh um. Alle drehen tapfer weiter mit und schlucken Tabletten. Wir müssen viele viele Masken basteln, die die Kinder später aufsetzen werden, um zu zeigen: Alle Kinder sind gleich … Rinja und Hoby verkleiden sich währenddessen als Polizisten, um die Räuber abzuführen, und alle wollen auch mal die Spielzeugpistole haben.

Am Abend in der Kneipe, die einer Gang von Katzen gehört, gibt es Essen und nette Gespräche …

Und weiter geht es, direkt am nächsten Tag, diesmal bei den „Grêvistes“, der ganz jungen Schule, bei der wir unser Patenprogramm haben, damit sie ab dem kommenden Schuljahr auch Essen und Schulmaterial ausgeben kann. Gar nicht so leicht, eine Essensschlange zu filmen, wenn alle eigentlich nur eins wollen: Essen. Diesmal kippt Lion fast weg: der nächste Kranke.