Filmen heißt – im Müll spazieren gehen, während die ganze Stadt zusieht

Heute gibt es Fako – zu deutsch: Müll, Abfall, Überreste. Denn in Madagaskar leben Menschen in Müllhalden oder neben Müllhalden, sammeln verwertbare Reste aus Müllhalden, kämpfen um die Vorherrschaft auf Müllhalden. Tafita und Fitahiana aus dem Kinderhaus haben einmal so gelebt. Heute, für den Film – es geht um das Recht, Eltern zu haben, die sich um einen kümmern – sind es Kellycia aus dem Kinderhaus, Mbolatiana und Micha aus Talata, die die obdachlosen, elternlosen Kinder spielen. Aber zunächst filmen wir am Kinderhaus die schönen Szenen des Films – und es IST einfach schön beim Kinderhaus, wenngleich auch hier momentan sehr staubig wegen der Trockenzeit.

Beim Mittagessen gibt es die BESTE BANANE DER WELT (hier präsdentiert von Dr. Dr. Ph. Klein, international bekanntem Bananologen) und den Sakai, den Martine gemacht hat – eine sehr sehr sehr scharfe Pfeffersauce, und Martine freut sich sichtlich über den Wettbewerb der Jungs, wer schärfer essen kann, was zu großer Überhitzung und noch größerem Wasserverbrauch führt.

Und dann ab auf die Müllkippe nach Antsirabé. Eine echte Müllfamilie, die dahinter lebt, guckt uns zu – und alle Pousse-Fahrer der Stadt scheinen auch zuzugucken, es ist kaum ein Durchkommen mit den Fahrrädern, die zur Szene gehören, möglich. Die „geklauten“ Schaufensterpuppen, aus denen die Kinder sich „Eltern“ bauen, sorgen für große Erheiterung.

Am Ende dürfen wir mit der kompletten Schulfamilie eine madagassische Karaoke-Bar besichtigen und müssen dort NICHT FILMEN. Das ist schön. Aber auch sehr laut. Madagassen können ALLE singen, das wiederum ist beunruhigend. Es wird festgestellt: Madagassen sind einfach die cooleren Deutschen.