Filmen heißt – ein Schlagzeug durch halb Madagaskar tragen

Heute gibt es zunächst wieder einen platten Reifen und ein Zirkuspublikum ohne Zirkus, das dennoch fleißig applaudiert.

Dann brauchen wir fliegende Kinder, und da Flügel einfach zu kostspielig sind, legen wir sie auf den Greenscreen, damit der Computer sie später fliegen lassen kann. Schon schwierig ohne gleichmäßige Scheinwerfer-Ausleuchtung. Draußen ist es zu hell, drinnen ist es zu dunkel, Schatten sind immer da und lästig …

Danach auf dem Programm: fünf Musik-Clips zu selbst erfundenen Liedern des „Club de musique“. Dazu muss das Schlagzeug zum Kinderhaus und auf die Treppe des Pigeonniers geschleppt werden, uff. Als schon alle halb verhungert sind, weil es noch immer kein Mittagessen gibt (zu viel Filmarbeit), singen die Sängerinnen auch noch ein Lied über das „Recht der Kinder, etwas zu essen zu bekommen“ – die Mägen knurren rhythmisch … Und dann rettet Nick noch den Kinderhaushund, den ich übersehen hatte, und fährt mit Frankie, Jely aus dem Kinderhaus und dem verletzten Hund in die Stadt zum Tierarzt, leider gibt es davon keine Bilder …

Am Ende werden zwei Schul-Cyclo-Pousse, sprich: Fahrrad-Taxis, mit Pigeons, also Tauben, versehen. Eins davon, unser ganz altes, arbeitet seit längerem für die Schule: ein junger Mann mit einer blinden Ehefrau und Geldproblmen fährt es, aber er darf es dazu billiger mieten als er es sonst bekäme. Das bisschen Miete, das er zahlt, fließt direkt in unsere Sozialarbeit in der Stadt, ein Projekt, das Martine aus der Nähwerkstatt erfunden hat. Mit dem Geld sind bereits zwei Kinder operiert worden und andere gute Dinge entstanden. Zwei neue Cyclo-Pousse sind nun gespendet worden, ab dieser Woche können auch sie neue Fahrer bekommen, jemandem seinen Lebensunterhalt sicher und zugleich für die Sozialarbeit der Schule arbeiten. Kostenpunkt eines Cyclo-Pousse: 300 Euro.