Kleine Katastrophen und eine Morddrohung – des petites chatastrophes et beaucoup de couleurs

Viel Schönes und Aufregendes passiert bei uns, das Kinderhaus liegt in den letzten Zügen, alle rennen fleißig und wild hin und her, streichen, besorgen Dinge … und dann erreicht uns das Gerücht, dass die Nachbarin, die sauer ist, weil wir nicht IHR anderes Grundstück gekauft haben (das ja viel zu weit weg und total ungeeignet war) … dass also diese liebe Nachbarin zwei im Dorf bekannte Verbrecher und Wegelagerer geheuert hat, damit sie die nette Dame, die uns letztlich das richtige Grundstück verkauft hat, auflauern und sie umbringen. In einen Brunnen werfen, so war der Auftrag. Tja, es gibt noch edle Banditen: Die beiden haben Nö gesagt, weil sie uns und die Kinder gut finden, und der Auftraggeberin erklärt, sie sollte besser aufpassen, dass sie DIE nicht in einen Brunnen schmeißen. Ich habe jetzt Anst, an Brunnen im Dorf vorbeigehen … liegen da üblicher Weise Leichen drin?

unser Brunnen – bunt dank Maholy – aber in letzter Zeit frage ich mich, was da am Grund ist ….

Die Schule jedoch hat auch Angst um die Kinder, denn die böse Nachbarin kocht natürlich vor Wut und verbreitet psychotisch anmutende Drohungen, sie würde unsere Kinder vergiften. Nun werden wir das Grundstück also doch einzäunen. Damit nicht wieder mehr Bäume dabei draufgehen, mit Bambusmatten. Pfähle braucht man dazu trotzdem … Keiner weiß, wie wir das bei der Grundstücksgröße bezahlen sollen, weil ja kein Geld dafür vorgesehen war …. Aber wir müssen. Außerdem haben wir unsere Elektrizität um ein Außenlicht erweitert, wird auch schön teuer, muss ein ziemlich langes Kabel hin, und wir haben seit heute einen Gardien: den 17jährigen sehr lieben und schüchternen Bruder von Pascal und Tsilavina, zwein unserer Kinderhauskinder. Er hat bis jetzt seit dem Tod der Mutter allein für die beiden gesorgt und freute sich – ganz leise – wie ein Schneekönig, oder muss es in Madagaskar Staubkönig heißen? – dass er nun einen Job hat. Wir werden ihm heimlich und leise mit den anderen Kindern schreiben und lesen beibringen … und dann wird er die Nachbarin hoffentlich, wenn sie nachts übers Grundstück schleicht, in einen Brunnen … Nein, das habe ich jetzt nicht geschrieben.

Außerdem hatten wir einen tollen Malwettbewerb, Thema „der Garte meiner Träume“.

Niedlich: in der untersten Altersgruppe gab es nur ein Kind, die kleine Fy, daher hat sie gewonnen und war basserstaunt. Sie wird auch ins Kinderhaus ziehen und ist unsere bunte, fröhliche Schule noch nicht gewohnt und entsprechend schüchtern. Aber sie hat schon eine Freundin im Kinderhaus, und wenn man sie auf einer der neu gebauten Schaukeln in den Himmel schubst, kann das Leben nicht schöner werden –

Obwohl wir an der Schule jetzt ein Schild haben: Nehmen zur Zeit keine neuen Patenkinder an – standen heute 20 Leute auf dem Hof und wollten auf die Warteliste. Teilweise wissen sie das Alter der von ihnen betreuten Kinder nur sehr ungefähr – der ist 14! Was? Der Junge sieht eher aus wie 7, ist er vielleicht 10? Ach, weiß ich doch nicht, der wohnt bei mir, seit seine Eltern tot sind, sein Vater war mein Stiefcousin dritten Grades, kann er in die Parrainage? Ich muss ihnen allen leider sagen, dass wir keine Plätze mehr frei haben … später vielleicht … Wenn man doch nur allen helfen könnte! Aber sich sorgen nützen ja nichts. Wir gehen schaukeln!