Streichen, Schwimmen, Scheren für Kandinsky

Am Wochenende werden alle Türen und Fenster der Schule und des Atodys gestrichen, das Tor ist wieder regenbogenfarben – leider gibt es davon wenig Bilder, da wir zu verschmierte Hände hatten zum Knipsen. Aber nachdem das Akany so schön bunt und neu war (das Mädchenkinderhaus), waren die Jungs vom Atody etwas traurig, das Atody war ziemlich, sagen wir, vergilbt. Nun strahlt es wieder …

Und weil es zur Abwechslung zwei Tage lang NICHT regnet und es furchtbar heiß ist, beschließen wir am Sonntag Nachmittag, ganz spontan zum Piscine, dem Mini-Schwimmbad im Hotel am See, zu wandern. Mit allen Kindern. Ein Fest! Die Leute wundern sich, was da für eine Horde Minis durchs Dorf wandert, mit zwei Vazahas an der Hand.

Das Schwimmbad ist wirklich winzig, Lion war schon dort mit den Kindern, ich bin noch erstaunt. Eigentlich sind wir so viele, dass das Wasser nicht mehr reinpasst, als wir ins Becken tauchen. Schwimmen kann nur Orlando (woher kann er das?), alle anderen plantschen im Flachen, kleben am Rand oder springen, wenn sie Pascal sind, einfach trotzdem ins Tiefe und tauchen bis zur anderen Seite – man wird schon nicht ertrinken. Brillant, Kinderhausbetreuer, ist der allerbeste Quatschmacher. Ich werde Sambo, Boot, und schwimme mit fast allen Kindern auf dem Rücken eine Runde, die Hälfte der Kinder versteht nicht, wie man sich festhält, und ertränkt mich beinahe – bloß nichts anmerken lassen! Dylane ist rabiat wie bei allem im Leben und erwürgt Lion um ein Haar. Und am Ende ist Romain so kalt, dass er zittert und Lion ihn den ganzen Weg nach Hause trägt, wo es ein Abendessen für hungrige Schwimmer gibt, die fast am Tisch anschlafen. Familienleben eben.

Kunst muss natürlich am Montag morgen auch wieder sein. Diesmal die Préscolaires, die Kindergartenkinder. Mit denen kann man ja keine Kunst machen – das habe ich vor vier Jahren damals gehört, inzwischen glauben die Lehrer, dass ich es hinkriege. Mr Missa hilft wieder begeistert, er hat inzwischen keine Lust mehr, nur madagassische Landschaften zu malen. Also auf zum Kandinsky-Abenteuer. Anstreichen, Kreise stempeln, Formen aufkleben, wundern, einen Titel suchen, freuen. Gewinnen tut das Bild „Saka“, „Katze.“