Wir haben richtigen, echten, leckeren, funktionierenden Solarstrom, endlich! Dieter, Ronny und Kamil waren nun zehn Tage in Talata, haben gearbeitet wie die Pferde (aber Pferde steigen nicht auf Dächer) und unsere wertvollst transportierte Technik, die eine halbe Weltreise gemacht und ein paar Goldbarren gefressen hat, auf die Schulgebäude gebracht. Wo vorher unzusammenpassendes, nicht sehr funktionales Chaos war, wo auslaufende Autobatterien standen und ich ständig Angst hatte, was die Kinder anfasse – dort stehen nun 4 neue Anlagen. Die noch brauchbaren Reste aller alten Anlagen sind aufs Pigeonnier, das Oberstufengebäude, gewandert. Jetzt kann man im Akany einfach abends auf einen Schalter drücken, und es ist doch tatsächlich hell, und man kann Hausaufgaben machen! Alle Kinderhauskinder sind erstaunt.














Und wir haben unsere Impetigo-Krätze-Seuche besiegt.
Avana, Josea, Nantenaina und alle anderen haben rund um die Uhr alles im Kindergarten heiß gewaschen, was aus Stoff war, Medikamente verteilt, gezeigt, wie man sie nimmt und wie gründlich man sich säubern muss, waren in den Familien und haben auch dort geholfen, sämtliche Textilien zu waschen … Dieter hat Medikamente, die es in Madgaskar nicht gibt, im Koffer mitgenommen („sag dem Zoll, es ist Sonnencrème“) und nun haben wir den Ausbruch hoffentlich zu Ende bekämpft.

So sah es vorher aus (übrigens nicht nur an unserer Schule, im Moment haben es alle umliegenden Schulen)









Nun wird behandelt …



















Und in allen 4ami-Familien wird gewaschen, gewaschen, gewaschen … und alles in Sonne und Wind getrocknet, Scabies und Bakterien Ade!































Und während die Schule wegen der Epidemie geschlossen war, haben andere, nicht kranke, fleißig gepflanzt. Jely, enthusiastisch durch seinen Umweltunterricht, in dem er gerade „Wald“ mit den Kindern behandelt, hatte 250 Bäumchen geschenkt bekommen. Bzw. sich von irgendeiner Organisation schenken lassen. Und zunächst wusste keiner, wohin damit. Dann hat Holy vom Gemeindechef die Erlaubnis geholt, am See zu pflanzen, wo der Wald seit Jahrzehnten immer mehr verschwindet, da die Leute die Bäume anschlitze, um aus der Rinde Spänchen zum Feueranzünden zu machen, die sie dann auf der Straße verkaufen – oder die Bäume gleich ganz fällen. Da stehen vor allem dürre Kiefern, und auch die schmelzen dahin. Nun haben wir ein Stück Seeufer wieder aufgeforstet. Vor allem die Eltern der 4amis-Kinder, die wir im Straßenkinderbus holen, haben geholfen, sie wollten, ganz von sich aus, etwas für uns tun, weil wir ihnen seit Jahren mit Carepaketen in den Ferien und der Ernährung und Beschulung ihrer Kinder etc. helfen, und sie bekommen ja so eine Art Sozialhilfe von uns, wenn sie ihren Kindern den Schulbesuch erlauben.
Da hatten sie überlegt, sie möchten auch etwas tun.
Aber es gab auch nach der großen Pflanzaktion etwas zu essen für alle, da hat es sich gelohnt! Als Zaun gegen frei flottierende Ziegen und Ombys (und Menschen) wurde wild wachsende Raphia umgepflanzt, diese pieksige Palmenzeug, aus dessen Fasern sie die Hüte und Matten machen. Und ein Gardien, der schon auf eine Nachbarpflanzung aufpasst, wird auch bei uns vorbeipatroullieren. Das ist alles sehr sehr gut, denn normaler Weise verschwinden Bäume, die in Madagaskar gepflanzt werden, sofort wieder, da entweder jemand sie ausgräbt (kann ich brauchen, brennt bestimmt) oder jemand sie auffrisst oder sie vertrocken. Jedes Jahr werden Tausende von Bäumen gepflanzt – und sterben sofort wieder. Unsere nicht!





























Und wir stellen jetzt Seife. Unsere neue Mini-Fabrik auf dem Akany-Gelände, die erstmal gebaut werden musste, ist eine gute Möglichkeit für die Frauen unserer Sozialprojekte, zur arbeiten, so dass wir unsere Sonderunterstützung in einigen Fällen bald streichen können, da sie ihr Geld durch den Seifenverkauf selbst verdienen werden. Die ersten Zutaten stellen wir, danach werden sie sie hoffentlich selbst erwirtschaften. Ein Seifenstempel ist auch designed und wartet auf Benutzung.
















Hier ist der Stempel mit der Saubertaube, Voromailala Madio, bald werden die Seifen schön:



Außerdem – tataaaa – der Zaun ist fast fertig! Der, den wir haben müssen, weil sie uns sonst schließen. Der, den wir statt Mauer um die Kinderhäuser bauen, weil Mauern doof sind. Ab jetzt klaut niemand mehr unsere Küchenutensielien und der Staat wird auch zufrieden sein und kann uns nicht schließen. Bewegungsmelder und Lampen, die Dieter angebracht hat, schrecken Einbrecher ab (oder die Einbrecher kommen dann alle und lesen ihre Bücher im Licht bei uns).







Der Zaun wird bald grüner, die Kletterpflanzen sind schon gepflanzt und klettern bald.
Es wurden auch wieder Vorräte an alle Patenkinderfamilien verteilt, da ein paar Tage schulfrei waren. Die Bilder sind beim Pigeonnier, dem Oberstufengebäude, entstanden, wo wir vor ein paar Jahren den Wald gepflanzt haben, und jetzt sieh mal einer an, wie grün dort inzwischen alles ist, in dieser Regenzeit ist alles nochmal ein Stück gewachsen – die Bäume und die Kinder! Wenn man mal bedenkt, dass keiner der Bäume 2020 existierte …










Und hier noch ein paar Eindrücke aus dem Schulalltag. Es gab eine Projektwoche mit großem Schulputz, und jede Klasse hat ein eigenes Projekt vorgestellt.














Und jede Klasse hat ein eigenes Projekt vorgestellt.
































































Und aaaaaaallle gucken zu.

