Im Land wird demonstriert – bei unserer Schule „Les Chasseurs“ auch. Plötzlich kam ein Lehrer, der vor Unzeiten im Dorf gelebt hatte, von woanders zurück und wollte durch Bestechung höherer Stellen Direktor werden. Dabei hat Chasseurs einen tollen Direktor, den die Kinder lieben, wir kennen ihn aus Wasserfilter-Erklärvideos oder aus dem Trailer zu „Enia und der Regenzauber“, wo er als Räuber verkleidet ist. Also hat das Team demonstriert und Noela ist von Amt zu Amt gerannt. Wir wollen keine Lehrer durch Bestechung! Und sie haben es geschafft. Davon gibt es leider keine Bilder. Bilder gibt es, verspätet – weil durch den Umsturz lange kein Internet da war – von der Verteilung des Schulmaterials bei Chasseurs:

Und bei Patience:

Da das Kinderbuch auf malagasy angekommen ist, gab es eine Erklärstunde von Noela für die Lehrer aller vier Schulen: Wie liest man Kindern vor, so dass es spannend ist. Wie ich hat Noela beim Lesen mehrere Stimmen und stellt zwischendurch Fragen, wir haben das mit Kater Mog und anderen Bilderbüchern damals zusammen geübt.

Und der Schulbau bei Grêvistes geht voran. Durch den Umsturz wurde länger nichts geliefert, alles lag eine Weile brach, nun geht es weiter. Die Kindergartenkinder wollten gleich ihr halbfertiges Gebäude ausprobieren. Und ich fragte mich: i-pads? Ach nein, es sind nur die Schiefertafeln vom letzten Jahr.

Beim „rentrée“, dem Schulbeginn, wird allerdings erstmal draußen im spärlichen Schatten der Bäume unterrichtet, noch ist die neue Schule ja nicht fertig. Egal, Hefte sind toll!

Und für den Rest gibt es sehr viele Bilder für die Galerie, die im Moment direkt auf der Eingangsseite unter dem Schulbild zu finden ist. Alle haben gemalt, alle wollen ein freies Land – ohne Korruption und Einschüchterung. Die Lehrer, die Schüler, die Internatskinder. Alle hoffen. Wir hoffen mit.

Hier das Internat für Demokratie:

Das neue Internet im Übrigen, die riesige verfallene Villa, ist teils schon neu gestrichen, erste Stromkabel sind velegt (na ja, oder angebastelt). Es wird fleißig gearbeitet, damit die Kinder bald aus den zu beengten Verhältnissen ausziehen können, und wenn die Regenzeit kommt, werden wir dort den Hof in einen Garten verwandeln. So viel zu tun! Alle Kinder lernen zur Zeit sehr motiviert, denn alle wollen aufs Collège in der Stadt und neue Anbaumethoden und Wassermanagement lernen, die große Hoffnung auf Veränderung ist da. Natürlich wird das nicht alles so passieren, wie die Kinder sich das erträumen. Aber allein der Wunsch, Dinge von Grund auf zu veändern, ist im Süden neu und gibt uns Mut.

Es grüßt – das Team von Pigeon Vert – die Lehrkräfte von vier Schulen: