Viele Kinder, viel Farbe, viel Regen

Nun bin ich also auch in Talata, viel Wiedersehensfreude und viel Regen. Wir wohnen oben im Akany in den Volunteersräumen, wahrhaft luxuriös. Noch besser ist, dass unten die Kinderhausmädchen wohnen. Da müssen erstmal viele Spiele gespielt und ein Mobile aufgehängt werden … Der Weg zur Schule zwischen hohem Mais und wild blühenden Wandelröschen ist abenteuerlich, gefühlt 2 cm breit und man rutscht dauernd fast aus und fällt ins nächst tiefere Feld. Meistens regnet es. Manchmal schüttet es auch. Oder es gewittert.

Tagsüber wird in der Schule gearbeitet, oder in Lions Fall ab und zu in der Cabane, im Restaurant in Antsirabé, wo er zusätlich zu den Sachen in der Schule Praktikum macht. Davon gibt es leider keine Bilder bislang, aber ab und zu seltsame reiche Damen, die es sehr schick finden, dass ein Weißer bedient. Sonst sind es ja eher schicke junge Afrikaner, die von deutschen Männern in Bars toll gefunden werden … Bei uns ist mal wieder alles umgekehrt. Ab und zu machen wir zusammen Unsinn mit den Préscolaires, den Kindergartenkindern … lesen Mog, den vergesslichen Kater vor oder hüpfen über bunte Tücher.

Anmerkung Lion:die schule ist sehr gut, aber auch sehr chaotisch,und ich habe durch das ganze englisch, malagsy und französisch ein wenig deutsch vergessen. die kinder sind sehr klein ebenso die erwachsenen die kinder sind dankbar,bei deutschen ist es sehr schwierig es ihnen recht zu machen. die kinder können sehr gut die sprache katzisch (wegen Mog).

Und ich male und klebe mich durch mein Kunstprojekt. Erster Tag: Die Surrealisten. Alle Künstler steigen am Ende auf einen Stuhl, stellen ihre Bilder vor und erklären sie ein bisschen, danach gibt es eine Ausstellung, und das beste Bild wird gekürt, sowie die nächsten drei besten.

Und hier die Galerie der jungen Surrealisten von Talata, ganz unten das Gewinnerbild.

Lion kocht weiter fleißig mit Nomena und den anderen für unsere Bettler und sagt: die familien sind sehr nett, sie freuen sich.in deutschland freut sich niemand über essen da gibt es genug.in deutschland kommt das essen in den müll,hier kriegen die Reste die hunde oder die familien für später. die küchen sind draussen,es gibt eigentlich keine Küche, nur Holz, da kommt der Topf drauf aber das Holz bringen wir mit. wir bringen alles mit auch den Topf so einen grossen haben sie nicht

Und ich beschäftige mich mit Matisse und schönen Formen … Monsieur Misa, der Kunstlehrer, ist erstaunt, aber auch begeistert.

Und abends geht es heiß her im Akany, wir spielen und spielen und spielen, dass der Beton kracht. Lion hat schon zwei geschenkte Armbänder von Kindern …

Anmerkung Volunteer: gestern haben wir deutsch gelernt ich und tsiavahana ich habe mein deutsch vergessen , wir haben den ball geworfen dilan schreit sehr laut mein namen und dann wirft sie

(Anmerkung ich: Bei mir schreit Dylane NICHT meinen Namen, sondern wirft mich direkt ab. Sie ist so eine Art kleiner fluchender Bierkutscher. Ab und zu streckt sie auch die Hand aus und verlangt im Befehlston: Kamera! Dann will sie Photos machen. Sie ist fünf.)

Und wir haben den Film geguckt! Es war ein Fest. Erst mit den Kleinen, dann mit den Großen, und zwischendurch aufs Dach und das Plexiglas abdunkeln – dumm nur, dass man auf die meisten Stellen nicht treten darf, weil man sonst direkt 10 m weiter unten im Saal landet. Wind will die Teppiche wegwehen … schnell mal ein paar Zentnersteine die Leiter raufschmeißen, um sie zu beschweren … Bemerkung der Großen nach dem Film: Können wir den jetzt direkt nochmal von vorne gucken?